Neues wagen – Neues gewinnen.

Vor einer Woche fand erstmals die Direttissima statt. Braucht die Welt noch eine digitale Konferenz? Und dann auch noch unmittelbar vor der re:publica? Ich sage Doppel-Ja!
Schon im Vorfeld klang das Programm verlockend – manchmal waren es die Speaker, die ich gerne mal (wieder) erleben wollte, dann wieder die Themen. Vom Erreichen der Stakeholder via digitaler Empathie von Klaus Eck über die Zusammenhänge von Extremklettern und Unternehmensführung mit Stefan Glowacz bis hin zu Neuerfinden eines Business-Kernteils nach einer Plagiatmisere von @manomama-Gründerin Sina Trinkwalder war da ordentlich was geboten!
Klaus Eck Digital

Für mich als Kulturliebhaberin ging es perfekt los mit einem Blick der Kulturkonsorten auf die digitalen Präsenzen von Museen wie dem Frankfurter Städel, dem British Museum in London oder dem Museu Nacional d’art de Catalunya in Barcelona.
Dass das Metropolitan Museum natürlich ganz vorne dabei sein würde, war irgendwie klar. Was ich noch nicht wusste: One MET. Many Worlds. bietet die Möglichkeit, Exponate nach Schlagworten wie „schimmernd, gemustert, hell, eckig“ usw. zu betrachten. Eine tolle Idee für Blödwettertage!

Bildschirmfoto 2016-04-29 um 12.24.04Der famos verwirrende @NeinQuarterly (für mich der Woody Allen des Neulands) schieterte uns seine Thesen zum Scheitern vor, darunter „Mach etwas Vernünftiges. Dann schmeiß es weg“ und „Learn German. Then die!“ sowie die Erwägungen zur Verlorenheit der Gewinner und dem Gewinn des Verlierers.

Ich sagte doch, er verwirrt so herrlich (Coaches mögen das – eine Prise Verstörung gehört mit in unsere Werkzeugkiste).

@NeinQuarterlyDico16Um Verstörung ging es auch bei Dirk von Gehlen, der seine Liebe zum Shruggie \_(ツ)_/¯ verkündete und ein Plädoyer für gepflegte Ratlosigkeit hielt, der wir mit Fröhlichkeit und Gelassenheit begegnen mögen. Mit „Was wäre, wenn das Gegenteil stimmt?“ stellte er eine wunderbar ins Reflektieren bringende (Coaching)Frage. Und sein Ratschlag, wir mögen doch alle ein bisschen öfter erst ausatmen, bevor wir bei Twitter, Mails, Facebook und Co. auf so manche Nachricht reagieren, wärmt mein Qigong-Herz natürlich sehr!

dvg finalchart dico16Hörbar still wurde es, als Anna Dushime von ihrer Begegnung mit der syrischen Familie erzählte, die sie im Berliner Lageso kennenlernte und spontan in ihrer WG aufnahm. Über die digitalen Kanäle organisierte sie im Handumdrehen Bekleidung, Übersetzungshilfen und vieles mehr. Mir tut es immer wieder gut, neben der Eilmeldungs-Flut, üblem Gestänker, viel Business-Gepose und den von mir auch sehr geschätzten „Gehirnfürzen“ auch immer wieder enorme Hilfsbereitschaft „im Netz“ zu erleben. Hut ab vor allen, die sich für andere engagieren!

Beruflich fand ich die Einblicke des Diskussionspanels zum Thema „Zeitgemässes Arbeiten“ große Klasse : @tandemploy berichteten eindrucksvoll von den Erfahrungen der Teams, die sich über ihre Jobsharing-Platform gefunden haben. Ein Klick auf die Website lohnt sich, um mit so manchem Mythos rund um Teilzeitarbeit aufzuräumen. Und ja: auch das Thema „wir brauchen eine neue Führungskultur“ kam bei der Diskussion wieder auf. Hin zu Vertrauen in punkto Zeit, Ort und vor allem Mensch und natürlich auch zu mehr Mut, neue Führungswege zu beschreiten. Dazu passten auch die Punkte von @isarmatrose von Oberholz zum Arbeiten in Coworking Spaces: Aus Vertrauen erwächst Verantwortungsbewusstsein!

Tobias Schwarz Vertrauen

Es gab noch viele weitere Impulse – zum Emotional Branding rund um die normalsten Pikanterien des Lebens mit Theresa Lachners Lvstprinzip-Blog (kein Vertipper: Lvst statt Lust!) oder zu allen Fürs und keinem Wider rund um Snapchat mit Richard Gutjahr.
Und auch, wenn ich am Abend wirklich platt war nach all den Impulsen und Gesprächen mit Ex-Kolleg/-innen und Freunden aus der Verlags- und Kommunikationsbranche: ich fühlte mich erfrischt!
Auch deshalb, weil ich es schlichtweg genossen habe, mich auf einer Konferenz nicht zwischen acht parallel verlaufenden Vorträgen, Sessions und Panels mit super kreativen Wow-Titeln entscheiden zu müssen, sondern es einfach mal nur einen Saal gab (wunderbar übrigens: das 1950er-Jahre-Ambiente der Kongresshalle der Alten Messe München).
Es scheint, als habe die #dico16 nicht nur mich begeistert – das bewiesen auch die Tweets, die den Hashtag immerhin ganze 14 Stunden in den Trending Topics hielten.
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Ich bedanke mich für das Konferenzticket bei der Losfee von Brandwatch, die meinen Namen aus dem Gewinnspieltopf zog – die Tagesumplanung hat sich sehr gelohnt  und mein wehmütiges #rp16-Herz (ich reise Anfang Mai erstmals seit sechs Jahren nicht nach Berlin, sondern in die entgegengesetzte Richtung nach Florenz …) lächelt nun wieder ein bisschen mehr.
Ein herzliches Dankeschön vor allem aber ans Direttissima-Gründer- und Orga-Team: Bravo für den Mut zum Neuen, danke an Eure Partner und Sponsoren für ihr Vertrauen und Chapeau für das, was Ihr da wirklich überzeugend auf die Beine gestellt habt!
Auf zur #dico17!

 

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